Unsere Fraktion im Zülpicher Stadtrat hat entschlossen gegen den Entwurf für den diesjährigen Haushalt 2023 gestimmt. In Zeiten von Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit, sind wir davon überzeugt, dass Zülpich dazu beitragen muss, die Ausgaben zu verschlanken.
Neben den explodierenden Kosten für Personal, Liegenschaften und Versicherungen sind uns auch vermeintlich kleinere Positionen ins Auge gestochen. Hierzu zählen unter anderem:
1. Kosten für Straßenbeleuchtung
Die Stadt Zülpich plant im Jahr 2023 Stromkosten für die Straßenbeleuchtung in Höhe von 365.000 EUR. Dies ist ein Plus von knapp 70.000 EUR zum Vorjahr. Die gestiegenen Strompreise betreffen selbstverständlich jeden. Bürgerinnen und Bürger – im Gegensatz zur Stadt Zülpich – versuchen dann jedoch automatisch sparsamer mit Strom umzugehen.
Insbesondere in Frühjahr und Herbst leuchten Straßenlaternen oft bereits, wenn es noch taghell ist. Ebenso werden diese Leuchten oft mit alter Technik statt LED betrieben. Hier ist ein Einsparpotential von 75 % möglich, beim Umstieg von Quecksilberdampf- zu LED-Lampen.
Unsere Fraktion strebt hier eine Übersicht der eingesetzten Technik an, um einen Plan für die allmähliche Umstellung auf stromsparende Technik vorzubereiten.
2. Miete für Kopier-/Faxgeräte
In 2023 möchte die Stadt Zülpich Kopier- und Faxgeräte für 25.000 EUR mieten. Wir fragen uns, wie viele dieser Geräte wo eingesetzt sind. Je nach Auslastung ist es mehr als geboten sich Geräte zu teilen, denn umso größer die Auslastung jedes einzelnen Gerätes, desto wirtschaftlicher sind diese.
3. Bewirtschaftung von Grundstücken und Gebäuden
Im diesjährigen Haushalt sind die Kosten einzelner Grundstücke und Gebäude explodiert, während andere konstant blieben. Es ist also kein allgemeiner Trend ersichtlich.
So sind die Betriebskosten von Friedhöfen etwa von 14.000 EUR auf 23.500 EUR gestiegen. Auch die Liegenschaftsverwaltung schlägt mit 642.500 EUR zu Buche – 90.500 EUR mehr als im Vorjahr.
4. Kontoführungsgebühren
Die Stadt Zülpich zahlt jährlich 16.000 EUR für Kontoführungsgebühren. Auch hier könnte Sparpotential vorhanden sein, sodass wir die Verwaltung um weitere Information zur Existenz und Nutzung von Konten erbeten.
Die Inflation hat uns eins gelehrt: Kleine Ersparnisse (oder Verteuerungen) schlagen zu Buche. 20 Cent mehr für eine Dose Thunfisch, 10 Cent mehr für Milch – kleine Steigerungen wie diese sorgen schnell dafür, dass der gleiche Wocheneinkauf immer teurer wird. Aus diesem Grund sind wir überzeugt, dass auch die Stadt Zülpich Einsparpotential überall verfolgen muss: im Kleinen, wie im Großen.